Zionsgemeinde Hamburg
Eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche

Altar Rundfenster
erklärender Text zu diesem Fenster in der Zionskirche

 

Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Und der Engel zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederfahren aus dem Himmel von Gott. Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel. Die Tore waren zwölf Perlen und jedes Tor war von einer einzigen Perle.

aus: Offenbarung 21,6+10-14

Am 3. April 1987, hatte die Gemeindeversammlung der Zionsgemeinde beschlossen,  die  von der Künstlerin Elisabeth Strasser entworfenen Buntglasfenster in unsere Kirche einzubauen. Neben den Darstellungen der Gnade Gottes in den vier viereckigen Seitenfenstern sehen wir vorn im Altarraum das Rundfenster. In den vier Seitenfenstern ist die Gnade Gottes dargestellt:

  1. Die Gnade Gottes zur Zeit des Abrahams, der seinen Sohn opfern wollte. Aber an seiner Stelle schickte Gott einen Widder, der anstelle von Isaak starb – ein Sinnbild auf Christus, der stellvertretend für uns am Kreuz starb.
  2. Die Gnade Gottes zur Zeit des Noahs, als er durch den Bau der Arche die Familie des Noahs und damit die Menschheit aus den Fluten der Sintflut rettete,
  3. Die Gnade Gottes in der Taufe – hier dargestellt die Taufe von Jesus durch Johannes dem Täufer. – Die Taufe als Gnadengeschenk Gottes, sodass alle die, die getauft werden auf den Namen des dreieinigen Gottes durch die Taufe zur Familie Gottes gehören und das Ergebnis des Erlösungswerk Christi geschenkt bekommen.
  4. Die Gnade Gottes im Heiligen Abendmahl – hier dargestellt die Einsetzung des Abendmahls durch Jesus Christus: im Heiligen Abendmahl teilt Jesus Christus die Vergebung der Sünden und die besondere Gemeinschaft mit sich selbst aus und damit das Unterpfand des ewigen Lebens.

Gegenüber den Fenstern in den  Seitenwänden wird der Blick der Gottesdienstbesucher nach vorn gezogen, hin zum Altarfenster. Während die anderen Fenster das Wirken des gnädigen Gottes hier auf Erden beschreiben, beschreibt das Altarfenster etwas ganz Besonderes: das macht schon seine besondere runde Form deutlich:

rund wie die Unendlichkeit, rund wie die Ewigkeit: Genau das gleiche drücken auch die beiden Buchstaben im Buch in Jesu Hand aus: Jesus Christus, der unendliche, der ewige Sohn Gottes. Auch wenn wir in den Händen und Füßen Jesu die Wundmale sehen, die auf das stellvertretende Sterben Jesu uns Menschen zugut hinweisen, so drückt das runde Fenster und das Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabetes, aus, dass Jesus Christus ewig ist. Und weil er sowohl ewig und auferstanden ist, und doch zugleich grausam und qualvoll zur Vergebung unserer Sünde für uns gestorben ist, deshalb hat er die Macht, uns sündigen, sterblichen Menschen unsere Sünde und Sterblichkeit abzunehmen uns mit in seine Ewigkeit hineinzunehmen und uns das ewige Leben zu schenken. Jeder der zu ihm gehört, ist eingeschrieben in das Buch des Lebens, das Jesus Christus in seiner Hand hält.  Anstatt dass wir hier im Buch des ewigen Lebens unsere Namen lesen können, lesen wir stellvertretend für alle in der ewigen Seligkeit lebenden an Christus Glaubenden das A und O – stellvertretend für unser ewiges Leben bei Christus im ewigen Heil.  In der Offenbarung des Johannes heißt es: „Ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron Gottes, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens.“

Du kannst es sehen: Jesus im Fenster schaut dich an und lädt dich ein: lass dich auch einschreiben in das Buch des Lebens. Vertrau Jesus dein Leben und dein ewiges Leben an, der er allein hat die Macht, dir das ewige Leben zu schenken: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“

Wir sehen die zwölf Perlen, die zwölf Türen und ganz am Rand die zwölf Engel.

Die Zahl 12 gilt in der Bibel als die Zahl der Vollständigkeit und der Vollendung: Zwölf Söhne hatte der Stammvater Israels, der alte Jakob, daher hatte das Volk Israel zwölf Stämme. Als Jesus endlich 12 Jahre alt war, die Zahl der Vollheit, durfte er mit seinen Eltern in den Tempel gehen. Zwölf Jünger hatte Jesus erwählt. Bei der wunderbaren Brotvermehrung aus 5 Broten und 2 Fischen blieben 12 Körbe mit Resten übrig. So sieht der Seher Johannes in einer Vision das himmlische Jerusalem: in der Offenbarung des Johannes wird der Himmel auch mit der Zahl der Vollendung und der Vollständigkeit beschrieben: „Und die himmlische Stadt Jerusalem hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel. Die Tore waren zwölf Perlen, und jedes Tor war von einer einzigen Perle.“ Wir sehen die Engel angedeutet zwischen dem Außenkreis und der Quadrat der zwölf Tore.

Auch wenn das himmlische Jerusalem für uns unbeschreiblich ist, so wird dem Seher Johannes durch Gott ganz deutlich gemacht: auf das himmlische Jerusalem darfst du dich freuen, denn dort wirst du das erleben, was du hier auf der Erde niemals erlebst: du erlebst Vollkommenheit: vollkommene Freude, vollkommenes Heil, vollkommene Gesundheit, vollkommenes Leben ohne den Schrecken des Todes: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen.“ Und der auf dem Thron saß, sprach: „Siehe, ich mache alles neu!“

Und die letzten beiden Verse in der Bibel lauten:

„Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen.!


Die Bibel spricht vom Geschehen der Endzeit, von der Wiederkunft Christi zum Gericht, der Auferstehung der Toten und der zukünftigen Welt, dem neuen Himmel und der neuen Erde. Sie redet in Bildern, so auch in der Offenbarung des Johannes vom himmlischen Jerusalem, der Stadt der Vollkommenheit, der Stadt aus reinem Gold, geschmückt mit Edelsteinen. Sie braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm (Christus).

Nur die in's Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen. Es ist die Stadt des Paradieses. Das ewige Leben der neuen Schöpfung beschreibt das Neue Testament in vielen Bildern, die Freude, Liebe, Schönheit, Harmonie, Klarheit, Lebensfülle ausdrücken.
Im Mittelpunkt steht die Hoffnung, Gottes Angesicht zu schauen ohne Verhüllung und ihn sehen zu können, ohne vor ihm vergehen zu müssen.

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