Jesus sprach am Grabe des Lazarus: Hebt
den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des
Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier
Tagen.
Am nächsten Tag sieht Johannes, dass
Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der
Welt Sünde trägt!
Jesus spricht zu seinen Jüngern:
Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme
wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass
ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.
Jesus spricht zu seinen Jüngern:
Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und
abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen.
Da erfuhr eine große Menge der Juden,
dass er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um
auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte. Aber die
Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten; denn um
seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.
Und am dritten Tage war eine Hochzeit in
Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine
Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging,
spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus
spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine
Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den
Dienern: Was er euch sagt, das tut. Es standen aber dort sechs
steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in
jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt
die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er
spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie
brachten's ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der
Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber
wussten's, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den
Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein
und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten
Wein bis jetzt zurückbehalten. Das ist das erste Zeichen, das
Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine
Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
Es lag aber einer krank, Lazarus aus
Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta.
Als Jesus kam, fand er Lazarus schon vier
Tage im Grabe liegen.
Es war aber ein Mensch unter den
Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. Der kam
zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein
Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du
tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von
neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Er musste aber durch Samarien reisen.5 Da
kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das
Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun
Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war
um die sechste Stunde.
Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor
ein Teich, der heißt auf Hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; in
denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte. Es war aber
dort ein Mensch, der lag achtunddreißig Jahre krank. Als Jesus den
liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er
zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich
habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich
bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein.
Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin! Und sogleich
wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber an
dem Tag Sabbat.
Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du
mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als
du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.
Da führten sie Jesus von Kaiphas zum
Prätorium; es war früh am Morgen. Und sie gingen nicht hinein, damit sie
nicht unrein würden, sondern das Passamahl essen könnten. Da kam Pilatus
zu ihnen heraus und fragte: Was für eine Klage bringt ihr gegen diesen
Menschen vor? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein
Übeltäter, wir hätten ihn dir nicht überantwortet. Da sprach Pilatus zu
ihnen: So nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da
sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten. So sollte das Wort
Jesu erfüllt werden, das er gesagt hatte, um anzuzeigen, welchen Todes
er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief
Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?
Es besteht aber die Gewohnheit bei euch,
dass ich euch einen zum Passafest losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch
den König der Juden losgebe? Da schrien sie wiederum: Nicht
diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.