Zwei Gemeinden
der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Hamburg

Warum heute noch
Selbständige evangelisch-lutherische Kirche ?

aus dem Gemeindeseminar 22. September 2007
Kurzthesen


  1. Die SELK betrachtet die  Heilige Schrift  als alleinigen grundlegenden Maßstab für Lehre und Leben der Kirche.
  2. Die SELK vertritt  das Erbe der Alten Kirche  und der lutherischen Reformation in kirchlicher Verbindlichkeit.
  3. Die SELK teilt mit der (rechtgläubigen) Kirche aller Zeiten das Bekenntnis zum Drei-Einen Gott, zur Gottmenschlichkeit Jesu Christi und zur Gottheit des Heiligen Geistes.
  4. Die SELK bezeugt die Geschöpflichkeit des Menschen und der ganzen Welt, aber auch die erbsündliche Verlorenheit und Erlösungsbedürftigkeit aller Menschen. Hierin teilt sie das Erbe vor allem der westlichen,  ,lateinischen' Christenheit..
  5. Die SELK bekennt, dass allein der Tod und die Auferstehung Jesu Christi, dem Sünder zugeeignet im Evangelium und im Glauben empfangen, Menschen aus Gottes Zorn und ewiger Verlorenheit rettet. Hierin teilt sie das Erbe der Reformation.
  6. Die SELK nimmt im Gotteswort der Heiligen Schrift Gottes unterschiedliches Reden in "Gesetz" und "Evangelium" wahr. Sie liest die Bibel auf Christus hin und von ihm her. Hier beharrt sie auf Grundeinsichten der lutherischen Reformation.
  7. Die SELK verkündigt das biblisch-reformatorische Evangelium, das wirksam angesagt wird in Predigt, Unterweisung und Seelsorge und wirksam ausgeteilt in (den Sakramenten) Taufe, Abendmahl und Absolution. Hier bewahrt sie das Erbe der lutherischen Reformation.
  8. Die SELK vertritt entschieden die Kinder-(Unmündigen-)Taufe als Gottes grundlegende Rettungstat, die das Christsein des Christen begründet. Hierin sieht sie weit reichende Übereinstimmungen mit (einem Großteil der) nicht-täuferischen Kirchen.
  9. Die SELK vertritt entschieden die wahre Gegenwart des Leibes und Blutes Christi im Sakrament des Altars. Hierin sieht sie sich in Übereinstimmung mit der Sicht der römisch-katholischen und orthodoxen Kirchen und getrennt von der reformierten Theologie.
  10. Die SELK bekennt, dass der Glaube allein - kein menschliches Tun sonst - die angemessene Entsprechung zu Gottes Heilstat in Jesus Christus ist; solcher Glaube verdankt sich ausschließlich der Selbstzusage Gottes im Evangelium. Hierin teilt die SELK das Erbe der Reformation - im Unterschied und Gegensatz zur römisch-katholischen und orthodoxen Lehre und Tradition.
  11. Die SELK bezeugt, dass der glaubende Christ Gottes Willen willig befolgt und in der Übung christlichen Lebens auch Fortschritte macht. Hierin nimmt sie berechtigte Anliegen des Pietismus und der "evangelikalen" Gemeinschaften auf. Doch betont die SELK, dass solche "Heiligung" den Menschen nicht rettet in Gottes Endgericht.
  12. Die SELK bezeugt Gottes heiligen Willen als Maßstab christlichen Lebens, ja menschlichen Lebens und Zusammenlebens überhaupt. In der Predigt des "Gesetzes" nimmt sie auch ein Wächteramt gegenüber der (nicht-christlichen) Welt wahr. Die SELK sieht die eigentliche Aufgabe der Kirche jedoch nicht in politischer Predigt, nicht in gesellschaftlicher Herrschaft, nicht in der Gestaltung der Welt.
  13. Die SELK sieht die eigentliche Aufgabe der Kirche in der Ansage des Wortes Gottes als Gericht und Gnade und in der Austeilung des Evangeliums in seinen unterschiedlichen Vollzugsgestalten (Predigt und Sakramente). Darin eingeschlossen ist das persönliche christliche Zeugnis in Wort und Tat; darin eingeschlossen ist auch die (organisierte) Missionsarbeit durch die Kirche.
  14. Die SELK ist verpflichtet zur Wahrung ihrer inneren Einheit durch Ringen um Übereinstimmung im Glauben, Lehren und Bekennen;  dies gilt auch bei der Anwendung des Wortes Gottes auf die Verhältnisse dieser Zeit und Welt. Hier sieht sie sich großen Herausforderungen gegenüber - die quer durch alle Kirchen und Konfessionen gehen.
  15. Die SELK ist verpflichtet zu "ökumenischer Verantwortung":
    • Sie vertritt ihre Positionen profiliert im Rahmen zwischenkirchlicher Gremien/Ausschüsse/Arbeitsgemeinschaften.
    • Sie verschweigt dabei nicht die noch vorhandenen kirchentrennenden Unterschiede und überspringt nicht leichtfertig die dadurch gesetzten Grenzen.
    • Sie sucht aber mit anderen Kirchen in gründlicher theologischer Arbeit nach der Überwindung des Trennenden.
    • Sie arbeitet mit anderen Christen und Kirchen (punktuell) zusammen, wo gemeinsames christliches Zeugnis gegenüber der nachchristlichen Welt möglich und erforderlich ist.

© Prof. Dr. Werner Klän,

Lutherische Theologische Hochschule Oberursel,

21. September 2007

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