Zwei Gemeinden
der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Hamburg

Christlich leben
Christ sein im Alltag    

Jeder Gottesdienst der Kirche hilft dem Christen, dass sein ganzes Leben ein Gottesdienst werde. Die Liebe Christi, die ihn umschließt, und der Glaube, den Gottes Geist in ihm angezündet hat, ermutigen ihn zum dankbaren Gehorsam.

 

 

So kann er im Alltag Gott dienen. Dabei ist er in seinem Gewissen an Gottes Wort gebunden und in seinem Handeln Gott verantwortlich. Gott macht uns seinen Willen bekannt in den Weisungen der Heiligen Schrift, vor allem in den zehn Geboten. Sie sind »Wegmarken«, an denen wir unser Leben ausrichten und uns in den Willen Gottes einüben - nicht um seine Gnade zu erwerben, sondern um für seine Gnade zu danken.

Christ sein

in Haus und Familie

 

Von seiner Taufe an soll und darf ein Christ sich täglich neu Gott zuwenden. Das geschieht, indem er sich auch außerhalb des Gottesdienstes regelmäßig Zeit nimmt, in der Heiligen Schrift zu lesen und zu beten - allein und zusammen mit der Familie.

 

Ehe und Familie sind Gottes Schöpfungsordnung, in die der Christ verantwortlich hineingestellt ist. In dieser Verantwortung kann er solche Ordnungen, die die Eheschließung öffentlich feststellen und bezeugen, nicht umgehen. In Ehe und Familie soll er sich in gegenseitiger Opferbereitschaft, Vergebung und Hilfeleistung bewähren, hier kann er erfahren, wie Gott ihn beschenkt und glücklich macht. Er soll es achten, dass Gottes Wort die geschlechtliche Liebe in die Ordnung der Ehe eingefügt hat. Ehebruch und Ehescheidung widerstreben dem Willen Gottes. Der Christ soll deshalb bereit sein, Schwierigkeiten und Leiden auf sich zu nehmen als Kreuz, das er Christus nachträgt. Dem Auftrag Gottes, innerhalb der Ehe Leben weiterzugeben, darf sich der Christ nicht aus eigensüchtigen Gründen entziehen. Die Tötung ungeborenen Lebens ist schwere Sünde. Auch wenn der Staat Abtreibung in bestimmten Fällen straffrei lässt, ist sie damit von Gott nicht freigegeben. Wenn das Leben der Mutter bei einer Schwangerschaft in Gefahr steht, kann Abtreibung als einzig möglicher Ausweg erscheinen. Sie bleibt aber Schuld vor Gott, von der nur seine Vergebung befreien kann. Wem Ehe und Familie versagt bleiben oder wer darauf verzichtet, kann dennoch die Erfüllung seines Lebens auf andere Weise finden. Vielleicht will ihn Gott damit in den Dienst an solchen Menschen rufen, die besonders der Hilfe bedürfen. Eltern haben mit der Taufe ihrer Kinder die Verpflichtung übernommen, für ihre christliche Erziehung zu sorgen, ihnen die Ehrfurcht vor Gott vorzuleben, ihnen von Jesus Christus zu erzählen, sie zum Gebet anzuleiten und mit ihnen am Gottesdienst teilzunehmen. Christen sollen in ihrem Hause nichts dulden, was die Ehrfurcht vor Gott und den Glauben verletzt. Sie sollen vielmehr deutlich machen - auch durch äußere Zeichen, etwa ein Kruzifix -, daß sie mit ihrem Hause Gott dienen wollen.

Christ sein

in Beruf und Freizeit

 

Bei der Berufswahl hat ein Christ zu bedenken, ob und wie er mit seinen Gaben und Fähigkeiten Gott und dem Nächsten dienen kann. Dem dürfen Verdienst und Karriere im Berufsleben nicht übergeordnet werden.

 

Der Arbeitsplatz kann für ihn der Standort werden, an dem er sein Christsein zu bewähren hat. Es ist wichtig, dass er bei aller geforderten Pflichterfüllung auch Zeit behält für die Teilnahme am kirchlichen Leben. Freizeit ist ein Geschenk Gottes, mit dem er uns neue Kraft für die Aufgaben des Alltags geben will; ein Christ soll sie sinnvoll und dankbar nutzen.

Christ sein

in Staat und Gesellschaft

 
Der Christ soll sich »für der Stadt Bestes« einsetzen und darin nach Kräften mitarbeiten. Er respektiert und unterstützt daher die staatlichen Ordnungen, die das Wohl aller im Auge haben. Die Aufgabe, die Gott dem Staat stellt, erfordert keine bestimmte, alleingültige Staatsform.
 

Bei allem, was der Staat tut oder fordert, muss der Christ prüfen, ob es im Einklang mit den Geboten Gottes steht. Ist dies nicht der Fall, muss er Gott mehr gehorchen als den Menschen - hat er das Unrecht unerschrocken beim Namen zu nennen - soll er mit allen ihm zur Verfügung stehenden, gesetzlich zulässigen Mitteln auf Veränderung hinarbeiten - hat er im äußersten Fall den Gehorsam zu verweigern und sich zum Beispiel für den Nächsten, dem Unrecht geschieht, einzusetzen. In der Gesellschaft, auch im Wirtschaftsleben, hat der Christ die ihm gebotenen Möglichkeiten nicht eigensüchtig auszunützen, sondern danach zu trachten, dass auch der Nächste zu seinem Recht kommt und sich entfalten kann kann.
Die Lösungen, die in politischen Gremien und anderen gesellschaftlichen Gruppen zu den Problemen unserer Zeit entwickelt werden, wird er unter diesen Gesichtspunkten prüfen und dasjenige unterstützen, was dem Wohl der Mitmenschen dient und Gottes Willen nicht widerspricht. Vor Herabsetzung Andersdenkender hat er sich zu hüten. Um das Recht zu schützen und der Zerstörung der Lebensgrundlagen in Staat und Gesellschaft zu wehren, müssen die befugten Organe notfalls die erforderlichen Maßnahmen zwangsweise durchsetzen Dies hat ein Christ zu achten. über den Wehrdienst gibt es unter Christen verschiedene Ansichten. Jeder sollte sich bemühen, auch den anderen Standpunkt zu verstehen und zu achten. Er darf sich bei seiner eigenen Entscheidung nicht von selbstsüchtigen Interessen leiten lassen. In all diesen Lebensbezügen soll sich ein Christ dessen bewusst werden, dass ihm widerfahrendes Unrecht und Nöte - wie Krankheit, Einsamkeit, Gewissensbelastungen, Arbeitslosigkeit und Entbehrungen - Prüfungen des Glaubens sein können. In solchen Bedrängnissen kann er Trost und Hilfe finden im Gebet und in der Gemeinschaft der Christen unter Gottes Wort.

Startseite
hoch