Das Mahl des Herrn ist von Christus eingesetzt. Er feierte es zum ersten
Mal am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern
(daher »Heiliges Abendmahl«).
Nach seinem Befehl wird es von der Kirche
beständig wiederholt. In diesem Mahl erlangen die Abendmahlsgäste
Anteil am Leib und Blut Christi. Brot und Wein, die wir bereitstellen,
werden von Christus gesegnet mit den Worten: »Das ist mein Leib,
das ist mein Blut«. Unter diesen Worten ereignet sich ein Wunder,
das mit der Vernunft nicht zu fassen ist. Leib und Blut des
Gekreuzigten und Auferstandenen verbinden sich mit Brot und Wein. Was
auf dem Altar gegenwärtig ist und uns gereicht wird, ist deshalb
zugleich Brot und Leib Christi, Wein und Blut Christi. Wer dieses
Sakrament im Glauben empfängt, dessen Sünde wird vergeben, dessen
Glauben wird gestärkt. Christus nimmt in uns Wohnung und verbindet
alle, die seinen Leib und Blut in sich aufnehmen, zu einer Gemeinde,
die in Freude seiner Wiederkunft entgegensieht. Mit der ehrerbietigen
Annahme seiner Gabe bekennen sich Christen zu ihrem im Sakrament
wahrhaft gegenwärtigen Herrn. Weil Christus seine Gemeinde so reich
beschenken will, soll das Heilige Abendmahl möglichst oft gefeiert
und in fröhlichem Vertrauen häufig empfangen werden. Auch wer kein
Verlangen nach dieser Gabe verspürt oder meint, ihrer nicht würdig
zu sein oder Schwierigkeiten im Glauben hat, soll prüfen, ob er die
Hilfe Christi im Sakrament nicht gerade besonders braucht. Sein
Seelsorger kann ihm dabei raten. Schwache, kranke oder sterbende
Gemeindeglieder können jederzeit ihren Pfarrer bitten, ihnen das
Heilige Abendmahl zu Hause oder im Krankenhaus zu reichen. Durch Gebet
und Selbstprüfung soll ein Christ sich auf den Sakramentsempfang
vorbereiten. Dazu dient auch die Beichte, die deshalb in der Regel dem
Sakramentsgang vorausgehen soll.
Die Alt-Katholische Kirche entstand nach 1870, als viele katholische Christen
die Dogmen von der Unfehlbarkeit des Papstes und seinem Jurisdiktionsprimat
nicht mittragen konnten. Es wurden Bistümer in mehreren Ländern Europas
gegründet. Die Alt-Katholische Kirche versteht sich als eine katholische
Reformbewegung. Sie bekennt sich zur alten ungeteilten Kirche des 1. Jahrhunderts.
Dieses hebräische Wort bedeutet so viel wie: so ist es / so sei es.
Bei der Einleitung von Jesusworten mit ‚Amen’ bedeutet es: wahrlich
Unsere Gebete enden immer mit ‚Amen’ und gewinnen so eine
besondere Zuversicht und Festigkeit.
Gott mit Worten und Lobgesang, aber auch manchmal durch Schweigen ehren als Gott und Herrn.
Zum Leben des Christen wie auch zum Leben Jesu gehören Prüfungen, bzw.
Versuchungen oder "Anfechtungen".
In ihnen geht es immer um das gleiche Thema: prüfen, ob der
Mensch wirklich seinem Gott ganz treu ist, oder versuchen, den
Menschen von einer völligen Treue zu Gott abzubringen.
Die uns bekannten Prüfungen Jesu begannen direkt nach seiner
Taufe, als der Versucher in der Wüste Jesus auf die Probe stellte (
vgl. Luk. 4, 1-13). Doch selbst durch seine eigenen Jünger kam eine
Prüfung auf Jesus zu (Matth. 16,22-23). Und noch jetzt, kurz vor
seinem Tode, kommt es erneut zur Prüfung seiner Treue zu Gott: Wird
er sich gefangen nehmen lassen oder rechtzeitig vorher fliehen? Und
wie werden die Jünger sich bewähren?
Die Anglikanische Kirche entstand unter Heinrich VIII. in England. Sie
vereinigt in ihrer Tradition evangelische und römisch-katholische
Glaubenselemente. Ihr Gottesdienst folgt den autorisierten Formen der
Church of England, wie sie besonders im "Book of Common Prayer"
niedergelegt sind.
Christus hat seiner Kirche die Vollmacht übertragen, die Sünden zu vergeben oder zu
behalten. Deshalb kann in der Beichte dem einzelnen die Vergebung der Sünden
zugesprochen werden. Diese »Schlüsselgewalt« wird von den ordinierten
Pfarrern ausgeübt. Die Lossprechung (Absolution) ist die Hauptsache in der
Beichte; sie folgt dem Bekenntnis der Sünde (in der Einzelbeichte oder in der
gemeinsamen Beichte). Auch der Getaufte fällt immer wieder in Sünde zurück.
Sünde ist Ablösung und Abwendung des Menschen von Gott in Unglauben und
Hinneigung zum Bösen. Die Beichte dient dazu, ihm Vergebung und Erneuerung zu
bringen, das heißt zu seiner Taufe zurückzukehren. Die erteilte Vergebung ist
wirksam und gültig, weil sie in Gottes Namen und im Auftrag Christi
zugesprochen wird. Sie ist nicht gebunden an die Aufzählung aller Sünden in
Gedanken, Worten und Werken. Wohl aber soll der Beichtende seine Sünden
bekennen und bereuen. Will er begangene Sünden namentlich nennen und sich
davon befreien lassen, kann er das in der Einzelbeichte tun. Was dem Pfarrer
(Beichtvater) bekannt wird, steht unter dem »Beichtsiegel«, das heißt, der
Pfarrer ist zur Verschwiegenheit gegen jedermann verpflichtet. Wo jedoch
Erkenntnis der Sünde, Reue und Glauben fehlen, darf der Pfarrer von seiner
Vollmacht zur Vergebung keinen Gebrauch machen, sondern er hat dem Unbußfertigen
seine Sünde zu behalten bis dieser zur Einsicht und Umkehr kommt.
Bezeichnung für die Worte Jesu, die bei Matthäus in den Kapitel 5-7
zusammengefaßt sind, die sich bei den anderen Evangelisten an verschiedenen
Stellen (also nicht zu einer Predigt zusammengefaßt) finden. Der Name ist
durch Kap. 5,1 veranlaßt, weil Jesus die Predigt auf einem Berg hielt.
Die Bergpredigt ist eine Ansprache an die Christen, nicht an alle
Welt (5, 1-2). Leider hat es in der christlichen Kirche immer wieder (bis
heute) Versuche gegeben, den Ernst der Bergpredigt abzumildern und sie als
bloße "evangelische Ratschläge" hinzustellen. Dem widerspricht
der der uns vorliegende Schlußabschnitt (7,24 ff)
Noch heute übliche Ausdrucksweise, z.B. "besessen von einer fixen
Idee", "der Alkohol hat völlig von ihm Besitz ergriffen".
Das Ich des Menschen ist von einer ichfremden Macht in Besitz
genommen (= besessen). Das kann bis zu krankhaften Veränderungen
des Ich-Bewußtseins führen, die wir heute mit allerlei medizinischen
Fremdworten bezeichnen und unterscheiden: Neurose, Psychosen,
Schizophrenie usw. Die Krankheit eines Besessenen in der Bibel
kann demnach sehr unterschiedlicher Art sein, da dieser Ausdruck eine
Allgemeinbezeichnung ist.
Damit bezeichnet die Bibel negative Mächte, denen der Mensch machtlos
gegenübersteht; die er weder durch seine Vernunft noch durch seinen
Willen unter Kontrolle bringen kann; die ihn körperlich und/oder
seelisch zugrunde richten. Wenn der moderne Mensch nicht mehr von
Dämonen spricht, sondern dies als Aberglaube abtut, so macht er sich
damit nur etwas vor. Denn die Probleme kennt er schon: die
zerstörerischen "Mächte" (= Dämonen) der
verschiedensten Süchte, der unersättlichen Lebensgier, der
Fanatisierung, der unbewältigten Triebhaftigkeit, des Machtrausches
usw.
Buße bedeutet sowohl "Sinnesänderung" als auch daraus folgend
"Lebensänderung". Während der Mensch natürlicherweise
seine Meinungsbildung und seine Lebenshaltung vom eigenen Ich her
formt, ruft Jesus uns dazu auf, dies zu ändern und neu von Gott her
zu formen.
Buße ist also die Abkehr von der Befehlsstelle Ich und die Hinkehr zu der
neuen Befehlsstelle Gott.
Ist die griechische Übersetzung des hebräischen Messias (zu deutsch:
Gesalbter). In Israel war
Messias die Hauptbezeichnung für den von Gottversprochenen Retter,
der sein Volk und alle Menschen aus ihrer Gottesferne herausholen
sollte. Und bis heute warten die Juden auf die Erfüllung dieser
Verheißung, weil sie es nicht glauben wollen, daß Jesus der Christus
Gottes ist. Gesalbt meint: mit Gottes Geist begabt (vgl.Mark.1,10f).
Glaubensbekenntnis
Bewußtes Eingreifen in eine vorhandene Ehe, um sie aufzulösen
und evtl. den einen der beiden Partner zu einer neuen Lebensgemeinschaft
zu bewegen. Auch dann darf eine Ehe nicht zerstört werden, wenn sie innerlich
gestört ist. Dabei ist eine zeitweilige Trennung zur Behebung und
Heilung solcher Störung noch keine Zerstörung.
Bezeichnung für einen Boten Gottes, der eine Botschaft Gottes an
Menschen zu überbringen hat. Im allgemeinen Bezeichnung für
einen überirdischen Boten (hier: Engel "vom Himmel"),
aber auch verschiedentlich für einen menschlichen Boten
(Haggai 1, 13; Maleachi 2, 7; Matth. 11,10 - im Urtext
steht jeweils "Engel").
Das Wesentliche am Boten ist also nicht seine (außerirdische)
Gestalt, sondern seine Botschaft von Gott.
Lesung im Gottesdienst aus den Apostelbriefen oder der Apostelgeschichte oder
aus dem Alten Testament
Der Versuch, die Römisch-katholische Kirche zu reformieren, führte
im 16. Jahrhundert in vielen mitteleuropäischen Ländern zur Entstehung
der evangelischen Kirche. Sie hielt daran fest, dass für die
Rechtfertigung des Menschen vor Gott der Glaube an Jesus Christus allein
entscheidet.
Für sie entsteht Kirche dort, wo Gläubige zur Predigt und zum Abendmahl
zusammenkommen und kein Amt dem anderen übergeordnet ist. Die evangelische
Kirche entwickelte sich im Laufe ihrer Geschichte regional unterschiedlich.
Griechisch: Wort für "gute Nachricht, frohe Botschaft". Bezeichnung
für die Botschaft, die Jesus uns über Gottes Liebe zu uns gebracht
hat, und für die Erlösung, die Jesus uns durch sein Sterben und
Auferstehen erwirkt hat. Ursprünglich wurde dies Wort für jede Art
von guter Nachricht verwandt, später eingeschränkt auf die eine gute
Nachricht von Jesus.
Nicht in erster Linie Bezeichnung für ein Leben nach dem Tode (wie
vielfach angenommen) , sondern für ein Leben in Gemeinschaft mit dem
ewigen Gott. Solches Leben dauert natürlich über den Tod hinaus an,
aber beginnt schon jetzt im Moment des Beginns einer Nachfolge Jesu.
Ewiges Leben bezeichnet also ein Leben, das von Gott so wertvoll
geachtet wird, das es nicht wieder ausgelöscht werden soll, auch
nicht durch den Tod.
Bezeichnung für zeitweiliges und freiwilliges Verzichten auf Nahrung. In strengen
Fallen wurde dabei auch auf das Trinken verzichtet. Zur Zeit Jesu
wurde das Fasten besonders von den Pharisäern streng gehalten, meist
zweimal in der Woche (donnerstags als dem Tag der Sinai
Besteigung durch Mose und montags als dem Tag des Abstiegs vom
Sinai).
Viele evangelische Gläubige lehnten die Nähe zwischen Staat und Kirche
grundsätzlich ab, die in den evangelischen Landeskirchen zum Tragen kam.
So entstanden besonders im 19. Jahrhundert viele vom Staat unabhängige
Kirchen, die auf eine freiwillige Glaubensentscheidung großen Wert legen.
Freikirchen unterscheiden sich besonders durch Gemeindeverständnis und
Frömmigkeitsstil von anderen Kirchen.
In der Bibel ist mit diesem Begriff keine menschliche Tugend gemeint,
die der Mensch zu verwirklichen hätte, sondern ein lebendiges Gottesverhältnis,
in dem der Mensch sich in Gottes Wollen und Denken hineinnehmen läßt
und sich mit seinem Leben diesem göttlichen Wollen und Denken öffnet
und ganz zur Verfügung stellt. Das hat auch mit menschliche
Auswirkungen, aber ist dann Gottes Wirken durch uns hindurch, so daß
alle Ehre Gott allein zukommt.
Bezeichnung für die 5 Bücher Mose. Gelegentlich
wurde dieses Wort auch noch angewandt auf die Auslegung und Ausführungsbestimmungen
der Pharisäer. "Das Gesetz" bezeichnet also
sowohl die Heilstaten und Heilsgeschichte
Gottes für sein Volk als auch die Gebote und Anweisungen an sein
Volk.
Ehre sei Gott in der Höhe
Stätte der Hinrichtung Jesu.
Die Entstehung des Namens dieses Ortes (zu deutsch: Schädel) ist
ungeklärt. Man vermutet, daß der Name von der
schädelförmigen Gestalt des Hügels abgeleitet ist.
Dieser Ausdruck erinnert an zwei jüdische Sitten: täglich wurden im Tempel
zwei Lämmer symbolisch als Sühne für die Sünden des Volkes
geopfert, jedes Jahr wurden am Passafest ungezählte Lämmer im
Tempelbezirk geschlachtet (geopfert) und dann in Familien- bzw.
Hausgemeinschaften verzehrt. Damit wurde an die Befreiung aus Ägypten
erinnert, bei der auch jede Familie ein Lamm opferte, dessen Blut an
die Türpfosten gestrichen und dessen Fleisch verzehrt wurde.
So ist Jesus im göttlich-realistischen Sinn das Opferlamm, das sein
Leben als Sühne für die Sünden des Volkes hingibt und uns dadurch
befreit aus der Sünde. Dies Opferlamm hat Gott selbst erwählt und
damit zugleich allem tierischen Opfer ein Ende gemacht (vgl. Hebr. 9,
25 + 26; 10, 11-14). Denn nachdem das wirkliche Opferlamm geopfert
wurde, sind die symbolischen Opferlämmer überflüssig geworden.
Preist, lobt den Herrn
Einer, der Heil bringt.
Bereits im AT Name für Retter des Volkes Israel (Ri. 3,9.15) in
äußeren Nöten. Name für Jesus, der das Heil in
umfassender Weise bringt.
Die biblische Pfingstgeschichte berichtet von dem Geburtstag der Kirche
und zeigt: Die Predigt von Jesus Christus kommt bei unterschiedlichen
Menschen an; sie begeistert, schafft Gemeinschaft und setzt in
Bewegung. Christen führen diese erstaunliche Wirkung auf die
schöpferische Kraft des Heiligen Geistes zurück. Gottes Geist
(hebräisch: ruach, griechisch: pneuma, lateinisch: spiritus) wird
in der Bibel als dynamisch geschildert: Er ist belebend wie der
Hauch des Atems, kraftvoll wie der Sturm, verzehrend wie das Feuer. Er
bedient sich der Predigt oder der Texte, die zunächst nichts als eine
Ansammlung toter Buchstaben sind. So kann man den 23. Psalm
"Der Herr ist mein Hirte" ein Leben lang lesen und hören,
ohne daß er einen berührt. Erst der Geist kann solche Worte so
lebendig machen, daß Menschen in ihrer Lebenssituation
begreifen: W i r sind gemeint. Wenn der Heilige Geist
schöpferisch wird, wenn Gott in Aktion tritt, wird das Wort
verstanden, ergreift und verwandelt es seine Hörer. Aber diese
dolmetschende Funktion des Geistes läßt sich nicht organisieren, er
weht wo er will und kann nur erbeten werden: "Veni creator
spiritus" , "Komm Schöpfer Heiliger Geist".
Nach Ostern hat Jesus sich noch 40 Tage den Jüngern gezeigt. Dann
wurde er vor ihren Augen von einer Wolke aufgehoben - in den Himmel (
Apostelgeschichte, Kapitel 1). Seit dem 4. Jahrhundert wird Christi
Himmelfahrt gefeiert: Jesus ist nicht im Tod geblieben, er ist
bei Gott.
Kein Reich "Utopia" irgendwo hinter den Sternen, sondern das
Reich, in dem Gott gegenwärtig ist, in dem sein Friede herrscht und
seine Gerechtigkeit alles durchdringt.
Wo ist dieses Reich? Jesus sagt gleich in seiner ersten Predigt (Matth.
4, 17: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen !). Mit
Jesus ist Gott selbst uns nahe gekommen und damit auch sein Friede und
seine Gerechtigkeit. Wo Menschen sich zu Jesus bekehren, sind sie Bürger
im Reich Gottes geworden. Diese Teilhaberschaft am Himmelreich kann
ihnen auch durch den Tod nicht mehr genommen werden.
In der Antike ein angesehener Beruf. Daher konnte sogar das Königsamt
mit dem eines Hirten verglichen werden. Und David vergleicht sogar
Gottes Tun mit dem eines Hirten (Ps. 23: Der Herr ist mein
Hirte...).
Hirte war ein Beruf, der einerseits Mut und Tapferkeit erforderte (im Kampf
gegen wilde Tiere) , andererseits viel Umsicht und Verantwortungsgefühl,
um die anvertrauten Tiere recht zu versorgen. Jesus spitzt die
Hirtenaufgabe nochmals zu: So sehr sorgt ein (rechter !) Hirte für
die ihm anvertrauten Lebewesen, daß er sogar sein
Leben für sie aufs Spiel setzt.
Ausdruck für das endgültige Ausgeschlossensein vom Heil Gottes.
Es gibt bereits auf Erden ein Fernsein von Gott.
Das aber ist noch kein endgültiges Fernsein. Es ist jederzeit
durch Umkehr zu Jesus zu ändern. Mit dem Tod aber gibt es ein endgültiges
Fernsein von Gott - die Hölle.
Das ist dann nicht mehr zu ändern. Jesus malt die Hölle nie aus. Er
spricht nur von endloser Pein, d.h. dem Menschen ist in der Hölle die
Unwiderruflichkeit seines Zustands bewußt geworden.
Zur Zeit der Könige des AT besaß der Hohepriester die Aufsicht
über Tempel, Gottesdienst und Priesterschaft. Nach der babylonischen
Gefangenschaft (587 - 538 v.Chr.) stieg sein Ansehen und seine
Macht, da es keinen König mehr gab.
Z.Z. Jesus war er der Vorsitzende des Hohen Rates und auch politisch
die mächtigste Persönlichkeit im jüdischen Volk.
Ummauerte, aber nicht überdachte Schutzplätze.
Eingangs-Psalm in Gottesdienst
Eine Bibelkonkordanz ist eine Konkordanz für den Text der Bibel, das heißt
ein Verzeichnis der Verwendungsfälle (Okkurrenzen) aller oder aller
wichtigen Wörter des Bibeltextes, mindestens mit Angabe der Fundstelle
und praktischerweise auch unter Wiedergabe des jeweiligen Kontextes.
Grausamste Hinrichtungsart in der Antike. Die Römer übernahmen
diese Art von den Persern und Karthagern, wandten sie aber nicht auf
römische Bürger an. Während die Längsbalken
schon auf der Hinrichtungsstätte eingerammt waren, mußte
der Verurteilte den Querbalken selbst dorthin
tragen. An den Querbalken wurde der Verurteilte angebunden oder meist
angenagelt, dann am Längsbalken hochgezogen und an den Füßen
angenagelt.
Herr erbarme Dich
Häufige Selbstbezeichnung Jesu.
Dieser Ausdruck taucht zuerst auf im Buch Daniel (7, 13 f). Dort ist damit
der künftige Herrscher des Gottesreiches (= Messias) gemeint. Bei
den Juden wurde diese Bezeichnung gleichbedeutend mit
"Messias, Retter"
(vgl. Joh. 12,34). So empfanden sie es als Gotteslästerung, daß
Jesus sich selbst als den Menschensohn bezeichnete (Mark. 14, 61-64).
Doch während bei Daniel nur von
der künftigen Macht und Herrlichkeit des Menschensohnes die
Rede ist, wies Jesus immer wieder auch auf das vorher nötige Leiden
hin.
der versprochene Retter
Die Propheten des AT haben immer wieder darauf hingewiesen, daß Gott
jemanden schicken wird, der Israel
(und darüber hinaus die ganze Welt) erretten wird aus aller
Verflochtenheit in die Sünde. Die Jünger erkannten: Jesus ist
dieser Versprochene. Sie wurden daran noch einmal kurz irre durch die
Kreuzigung, aber die Auferstehung bestätigte, was Jesus gesagt hatte.
Bei der Kreuzigung wurden Jesus Nägel durch Hände und
Füße geschlagen. Dabei wurden die Nägel vermutlich
nicht durch die Handmitte geschlagen (wie auf Bildern dargestellt wird),
sondern zwischen den Knochen der Handgelenke hindurchgetrieben.
Die dadurch verletzten Nerven
verursachten unerträgliche Schmerzen. Die Wunden werden als Wund-
oder Nägelmale bezeichnet. Wenn Paulus in Galater 6, 17 von den
Malzeichen Jesu an seinem Leibe spricht, ist das von ihm nicht wörtlich,
sondern in übertragenem Sinne gemeint (= Leiden).
Orthodoxie heißt "richtiger Lobpreis". Die Orthodoxie will das Glaubensgut
und die Traditionen der ursprünglichen Kirche von ihren Anfängen bis heute
unverändert bewahren. Die nationalen orthodoxen Kirchen sind einig in
demselben Dogma, derselben Liturgie, demselben Kirchenrecht. Sie
unterscheiden sich nur hinsichtlich ihres Sprachgebrauch und einiger
lokal geprägter Gebräuche.
Im Griechischen ist mit Ökumene die bewohnte Erde gemeint.
Unter christlichen Kirchen meint es sämtliche Bestrebungen hin zur
Überwindung der Kirchenspaltungen und einer Einheit aller Christen.
Das "Fest der Errettung aus Ägypten" (vgl. 2. Mose 12).
Zur Erinnerung wird - wie in jener Auszugsnacht -
in der jüdischen Familie ein Lamm, das sog. Passalamm,
geopfert. Direkt im
Anschluß wurde das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert (vgl. Lukas
22, 7). Dies Passafest hat Jesus mit seinen Jüngern am Abend vor
seinem Tode gefeiert und es dabei umgewandelt zum "Fest der
Errettung aus den Sünden" (Abendmahl: Für euch vergossen !)
Paulus nennt Jesus deswegen auch unser Passalamm, das für uns
geopfert wurde (1. Korinther 5, 7).
Perikopen (von gr.: „rings umhauenes Stück“, abgeleitet von: „umschneiden“),
in der Sprache des lateinischen Mittelalters Capitula genannt,
sind die Abschnitte aus der Bibel, die für die Lesung im Gottesdienst bestimmt sind.
In der evangelischen Kirche sind seit dem 1. Advent 1978 sechs Perikopenreihen
in Gebrauch (meist als I bis VI notiert). Eine Reihe ist für ein Kirchenjahr,
also vom 1. Advent bis zum Ewigkeitssonntag, in Gebrauch.
Mitglieder einer religiösen und politischen Erweckungsbewegung
Israels. Leider blieben ihre Bemühungen allzu sehr in der
Betonung der Einhaltung göttlicher
Gesetze stecken und waren kaum von der Liebe Gottes geprägt. Bei
allem ehrlichen Bemühen um die rechte Gesetzeserfüllung wurden sie
vielfach kleinlich und kleinkariert, andererseits aber auch überheblich
gegenüber anderen Menschen.
Ihr Name bedeutet vermutlich "die Abgesonderten". Ihr Einfluß
in Israel war sehr stark.
Im AT Bezeichnung für einige von Gott besonders ausgewählte Sprecher.
Im NT Bezeichnung für Prediger und Verkündiger der Botschaft von
Jesus (vgl. 12, 28; Apg. 11, 27; 15, 32; Eph. 4, 11).
Der Prophet entspricht heute dem Pfarrer, Prediger, Evangelisten, dem
"Hauptamtlichen".
Als Proprium (lat.: „das Eigene“, „das Wesentliche“) werden die nach dem
Kirchenjahr (de tempore) oder Anlass wechselnden Elemente des christlichen
Gottesdienstes bezeichnet. Im Unterschied dazu umfasst das Ordinarium die
gleichbleibenden Teile der Liturgie.
Bezeichnung im Judentum für einen theologischen Lehrer. Auch Jesus wurde oft so
angeredet, da diese Bezeichnung nicht auf einer akademischen
Ausbildung und einem akademischen Titel beruhte, sondern das tatsächliche
Wirken eines Menschen anerkannte.
Kein Reich jenseits dieser Welt im "Himmel" , sondern hier auf
dieser Erde. Wo ein Mensch Jesus Christus, den Verkündiger und
Bringer des Reiches Gottes, in sein Leben einläßt - da hat Gottes
Reich auf dieser Erde in diesem Menschen Fuß gefaßt.
Wo Menschen sich im Namen Jesu versammeln zu Lob und Ehre
Gottes, da ist Gottes Reich. In diesem Reich (= Gemeinde Jesu)
herrscht der Friede Gottes, die Freude an Gott und die Ausrichtung
nach dem Willen Gottes. Dies alles allerdings erst anfangsweise.
Römisch-katholische Kirche
Die Römisch-katholische Kirche wurde zu einer Weltkirche. Sie ist weltweit in Bistümer aufgeteilt.
Wörtlich: Ruhe, Ruhetag.
Bezeichnung hauptsächlich für den 7. Tag der Woche, an
dem Gott nach der Schöpfung
ruhte (der Wochensabbat) , aber auch für einen Festtag an einem
anderen Wochentag, wie z.B. den Versöhnungstag (Festsabbat -3. Mose
16,29-31). Beim Sabbat geht es negativ um das Ausruhen von der
Arbeit, positiv um das
Ruhen in Gott. Von daher kommt es zur Ausfüllung des Sabbats durch
den Gottesdienst, der einerseits der Anbetung Gottes,
andererseits der Besinnung und Ruhe in Gott dient. Im Spät-Judentum
wollte man diesen Tag durch eine Vielzahl von Geboten absichern gegen
Mißbrauch und tötete damit das fröhliche Ruhen in Gott.
nennt man eine Gruppe von Gemeindegliedern, die sonntäglich die Liturgie
anstimmt. (Introitus, Halleluja u.a.)
Bezeichnung für die jüdischen Theologen. Ihre Hauptaufgabe
war die Auslegung der
Heiligen Schrift. Die Tragik der Schriftgelehrten ist, daß sie die
Schrift zwar sehr gut kennen, sie aber ohne eine klare Bekehrung zu
Jesus und ohne den heiligen Geist immer wieder falsch verstehen.
Schriftkenntnis bedeutet eben noch nicht Schriftverständnis.
Das erste Wort Gottes an die Menschen ist ein Segen (1. Buch Mose
Kapitel 1, Vers 22). Am Anfang steht also kein Anspruch, sondern Gottes
lebendiger Zuspruch von Lebenskraft. In der Bibel erfahren die
Menschen diesen Zuspruch vor allem an Wendepunkten des Lebens, Ruhe,
Schutz, Glück, Nachkommen oder Friede werden den Gesegneten
verheißen. Nach jüdisch-christlicher Tradition kommt aller Segen
allein von Gott. Menschen können ihn erbitten. Als Beschenkte können
sie ihn dann weitergeben und selbst zum Segen werden. Seit biblischer
Zeit ist es üblich geworden, daß der Segen durch Menschen, meist
Priester oder Älteste, vermittelt wird. Das Segenswort wird von einer
Segensgeste, dem Auflegen der Hand oder dem Ausbreiten der Arme,
begleitet. Ort des Segens
ist die Schwelle: Am Ende eines Gottesdienstes oder
lebensgeschichtlichen Übergängen, Geburt, Trauung oder Beerdigung,
finden Segenshandlungen statt. In den christlichen Konfessionen gibt
es zwar unterschiedliche Auslegungen über die Gestalt und die
Vermittlung von Segen, aber gemeinsam ist ihnen die Bitte:
Gott sei uns gnädig und segne uns. Er lasse uns sein Antlitz leuchten, daß
man auf Erden erkenne seinen Weg.
Das Kreuz war im Judentum die dem gemeinen Verbrecher vorbehaltene
Todesart. Wer so starb, galt als "verflucht bei Gott" (5.
Mose 21, 23). Mit diesem Vers 38 macht Jesus seinen Jüngern
unmißverständlich
klar: zum Christsein gehört die Bereitschaft, um Jesu willen in der
menschlichen Gesellschaft als Außenseiter zu gelten und sogar die
Konsequenzen eines qualvollen Verbrechertodes auf sich zu nehmen.
Wenn hier von "sein" Kreuz die Rede ist, heißt das: dies
sieht im Einzelfall sehr verschieden aus. Gott mutet jedem ein
eigenes, individuelles Maß an "Ausgestoßenwerden" zu.
Selbstständige
Evangelisch-Lutherische Kirche
Als König Friedrich Wilhelm III. anlässlich der Reformationsjubiläen 1817
und 1830 in Preußen die Union zwischen lutherischer und reformierter Kirche
durchsetzte, wollten die Gegner dieser Union nicht eine neue Kirche gründen,
sondern nur den Fortbestand der lutherischen Kirche, vor allem des
lutherischen Abendmahls-Bekenntnisses, sichern.
Nach heftigen Verfolgungen wurden sie 1845 als “Evangelisch-lutherische
(altlutherische) Kirche in Preußen” anerkannt. In Berlin entstand die
erste selbständige lutherische Gemeinde 1835.
Die verschiedenen freien lutherischen Kirchen in Deutschland vereinigten
sich 1972 zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK).
Wie bei den Seligpreisungen der Bergpredigt (Matth. 5, 3ff) steht
hier im Urtext ein ganz "weltlicher" Ausdruck: Glücklich!
Gemeint ist also nicht eine ewige Seligkeit nach dem Tode, sondern
ein glückliches und erfülltes Leben hier auf Erden.
Der Begriff >Sünde< in Neuen Testament
stammt eigentlich aus der Kriegssprache. Der Soldat, der
sich im Waffengebrauch übt, muß immer wieder das Zielen
lernen. Wenn er mit seiner Schußwaffe das Ziel anvisiert,
seinen Pfeil abschießt und das Geschoß neben dem Ziel
einschlägt, dann war es eine >Zielverfehlung<
oder >Sünde<. Hier ist der Ursprung des
Ausdrucks zu suchen. Sünde ist also Zielverfehlung, d.h. die
Strecke zwischen dem Ziel und dem Punkt, den ich erreicht habe.
Auf das Leben übertragen heißt das: Das Ziel meines Lebens, auf
das ich angelegt bin, ist Gott. Wenn ich von dieser Zielrichtung
abweiche, lebe ich in der Zielverfehlung. Ich komme nicht bei ihm
an. und das ist Sünde.
Christus hat die Taufe eingesetzt.
Er hat sich selbst von Johannes taufen lassen und seinen Aposteln zu
taufen befohlen. Wenn wir taufen, folgen wir seinem Beispiel und
Befehl. Dadurch ist die Taufe nicht in unser Belieben gestellt. Wer
getauft wird, wird dadurch »wiedergeboren« zu einem Kind Gottes und
der Kirche als dem Leibe Christi eingefügt. Gott schenkt mit der
Taufe den Heiligen Geist und bringt dem Täufling Erlösung und ewiges
Leben.
Jesus bezeichnet seinen eigenen Leib als einen Tempel. Warum? Weil
Gott durch seinen Geist darin wohnt und weil er ganz Gott zur
Verfügung stehen soll. Diesen Ausdruck hat Paulus später von Jesus
übernommen: 1. Korinther 6, 19. Damit weist er darauf hin, daß wir
mit unsrem Leib nicht machen können, was wir wollen , wie die
Wechsler mit dem Tempelbezirk nicht machen können, was sie wollen.
Das griechische Wort heißt wörtlich "Durcheinanderwerfer". Die Bibel
interessiert nicht das Aussehen des Teufels (Hörner, Pferdefuß und
Kuhschwanz sind Phantasien mittelalterlicher Maler), sondern sein
Wesen. Sein Wesen aber ist es, Gottes gute Ordnung in dieser Welt
durcheinanderbringen zu wollen. Er ist ein "Geist, der stets
verneint", der immer destruktiv, nie konstruktiv wirkt, immer
abbauend, nie aufbauend. Darum Ist seine beliebteste Arbeitsmethode
die Lüge (vgl. Joh.8, 44: „Vater der Lüge“)
Die sogenannte Dreieinigkeits- oder auch Trinitätslehre ist eine
gedankliche Ableitung aus der dreifachen Erfahrung Gottes: Vater,
Sohn und heiliger Geist, wie sie uns in der Bibel bezeugt wird. Das
Glaubensbekenntnis beziehungsweise die Trinitätslehre spiegelt eine
dreifache Erfahrung wider, die der Mensch mit dem
e i n e n
Gott macht. Gott ist nicht nur über uns, er ist nicht nur
neben uns, er ist nicht nur in uns. Er ist alles in einem. Jesus, der
menschgewordene Gott, steht in einer ganz bestimmten Weise neben mir
und wird immer an meiner Seite stehen. Der Heilige Geist ist das auf
uns Menschen wirkende "Kraftfeld" Gottes.
Bezeichnung Jesu für den heiligen Geist. Damit wird das Wesen und
die Aufgabe des heiligen Geistes gekennzeichnet. Er bringt nichts
Neues über Jesus hinaus, sondern vertritt Jesus solange, bis er
selbst wiederkommt. So will der heilige Geist auch nichts anderes,
als Jesus bei und in den Menschen zur Geltung zu bringen. Er läßt
alles Licht auf Jesus fallen, damit die Menschen an Jesus glauben
lernen. Umgekehrt heißt das auch, daß alles, was der Geist den
Menschen sagt, in der Autorität Jesu und des Vaters gesagt ist. Es
hat in gleicher Weise volle Gültigkeit.
Im allgemeinen Bezeichnung für die völlige, innere "Erneuerung
durch den hl. Geist" (Tit. 3,5) eines Menschen. Durch die
Wiedergeburt wird der Mensch ein Wesen, das aus der Kraft Gottes und
nach Gottes Willen leben will. Diese Wiedergeburt geschieht da, wo
ein Mensch sich dem Worte Gottes überläßt (1. Petr. 1,23), sie ist
allein Gottes Werk, das er durch sein Wort am Menschen vollbringt
(Joh. 1, 13). Das Wort Wiedergeburt hat aber noch eine
Sonderbedeutung: Es bezeichnet nicht nur die innere Erneuerung des
einzelnen Menschen, sondern die äußere und innere Erneuerung der
ganzen Welt bei der Wiederkunft Jesu und der Neuschöpfung der Welt.